Alexandre Willmann, Leiter der Abteilung Entwicklung (Werbung und Vermarktung, Boutique, Café, Vermietung von Räumlichkeiten) des Museums Unterlinden, spricht über die einmalige Positionierung des neuen Museums Unterlinden am Markt und dessen Ambitionen für die Entwicklung des Geschäftstourismus mit dem Ziel, die bedeutendsten kulturellen Reiseziele herauszufordern.
Welche Ziele verfolgt das Museum Unterlinden im Bereich Geschäftstourismus?
Früher widmete sich das Museum ganz seiner kulturellen Mission. Seine Erweiterung ermöglicht es uns, andere Entwicklungsachsen und zahlreiche neue Partnerschaften ins Auge zu fassen. Der von dem renommierten Architekturbüro Herzog & De Meuron gestaltete Erweiterungsbau hat ganz entscheidend zur Öffnung des Museums für Unternehmen beigetragen. In Zukunft bieten wir für die Organisation von Gala-Dinners, Konferenzen oder Hauptversammlungen verschiedene Räumlichkeiten zur Miete an, wie den Veranstaltungssaal mit 400 Plätzen, den Louis-Hugot-Saal, aber auch den aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kreuzgang.
Welchen Stellenwert hat die Kultur im MICE-Angebot des Museums?
Wenn ein potenzieller Kunde mich anspricht, lade ich ihn zuerst einmal ein, sich das Museum anzusehen. Der erste Schritt ist also immer ein persönlicher Museumsbesuch. Bei diesem ersten Treffen in unserem Schmuckstück setze ich darauf, dass der Kunde dem Charme des Museums nicht widerstehen kann. Der Reichtum unserer Sammlungen alter und moderner Kunst und der prestigeträchtige architektonische Rahmen des neugestalteten Museums sprechen für sich. Diese einzigartige Verbindung von Kultur und Prestige hat bereits zahlreiche Kunden ins Museum Unterlinden gelockt: 2016 richteten wir insgesamt 60 Veranstaltungen aus und empfingen dabei 6.000 Gäste bei uns im Haus. Zweifellos spielt hier auch die Neugier auf das neue Museum Unterlinden eine Rolle.
Welchen Service bietet das Museum Unterlinden seinen Kunden?
Wir bieten einen maßgeschneiderten Service „à la carte“. So können wir die passende Lösung für alle Arten von Anfragen bieten – von der einfachen Reservierung eines Saales bis hin zu komplexeren Angeboten. Dabei berücksichtigen wir sämtliche Wünsche des Kunden und sorgen dafür, dass auch das kleinste Detail stimmt. Ein Beispiel: Die Beleuchtung in unserem Veranstaltungssaal kann individuell reguliert werden, damit sie zum Corporate Design der Marke passt und der Kunde sich bei wirklich wie zu Hause fühlt.
Das Architekturbüro Herzog & De Meuron genießt einen ausgezeichneten Ruf. Können das Museum Unterlinden und die Stadt Colmar es dadurch nun mit den bedeutendsten kulturellen und MICE-Zielen aufnehmen?
Die groß angelegte Werbeaktion rund um die Wiedereröffnung des Museums Unterlinden wie auch dessen Einweihung durch den französischen Staatspräsidenten haben dafür gesorgt, dass wir in aller Munde sind. Dieser außergewöhnlich großen öffentlichen Aufmerksamkeit ist es zu verdanken, dass der Pariser Sitz der Versicherungsagentur ROEDERER 2016 mit rund 350 seiner Kunden ins Museum Unterlinden gekommen ist.
Heute sehen wir uns der Herausforderung gegenüber, das Museum zu einem einzigartigen Ort weiterzuentwickeln, dessen Ruf weit über die Grenzen des Hauses selbst, der Stadt Colmar und der Region Elsass hinausreicht. Tatsächlich bietet beispielsweise die Schweiz dadurch, dass das Architekturbüro Herzog & De Meuron in Basel ansässig ist, ein steigendes Entwicklungspotenzial. Wir haben zahlreiche Verbindungen in die Schweiz, aber das reicht nicht aus. Deshalb arbeiten wir daran, unser Angebot im Bereich Geschäftstourismus breiter aufzustellen und eine größere Vielfalt origineller Produkte anzubieten. Darüber hinaus setzen wir auf eine äußerst proaktive Strategie. 2017 werden wir zusammen mit unseren Partnern, dem Colmar Convention Bureau und der Agence d’Attractivité de l’Alsace, in Europa und weltweit weitere Werbeaktionen durchführen.