Marie Garcin-Zaiter, Leiterin des Fremdenverkehrsamtes und Kongressbüros von Mulhouse und seiner Region seit 2015, hat mit uns über ihre Stadt, deren Originalität, Kreativität und Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Geschäftstourismus gesprochen. Mulhouse: mehr als einen Trumpf im Ärmel!

Sie sind die Leiterin des Fremdenverkehrsamtes und Kongressbüros von Mulhouse und seiner Region. Was tun Sie in dieser Funktion für den Geschäftstourismus?

Der Geschäftstourismus ist ein wichtiger Entwicklungsfaktor für Mulhouse. Eine aktuelle Studie des regionalen Statistikamts für Tourismus (Observatoire Régional du Tourisme d’Alsace) hat gezeigt, dass 50 % der Übernachtungsgäste der Hotels in Mulhouse geschäftlich in der Stadt sind. Daher ist es entscheidend, diesem Kundensegment besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Genau dies tun wird im Fremdenverkehrsamt Mulhouse, das auch das Kongressbüro verwaltet: mit einer Geschäftsbeauftragten (in Vollzeit), einer Mitarbeiterin für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit –  und natürlich mir selbst als Leiterin.

Was sind die größten Pluspunkte von Mulhouse?

Wer für Mulhouse Werbung machen möchte, der wird zunächst die großartige Museenlandschaft ins Feld führen. In keiner anderen Stadt existiert ein vergleichbares Angebot: Das Automobilmuseum ist und bleibt einzigartig auf der Welt. Mulhouse hat jedoch nicht nur innerhalb der Museumsmauern etwas zu bieten, sondern auch außerhalb. Ein Spaziergang durch Mulhouse kommt einer wahren Entdeckungsreise durch eine abwechslungsreiche, historisch gewachsene und einzigartige Stadt gleich. Mulhouse ist nicht das Elsass! Neben der architektonischen Originalität und der künstlerischen Kreativität ist die Nähe zur Schweiz und zu Deutschland ein echter Trumpf dieser Stadt: Unsere Kongressbesucher können in Mulhouse frühstücken, in Freibug zu Mittag und in Basel zu Abend essen! Abschließend sei noch die gute Verkehrsanbindung der Stadt genannt. Dafür sorgen der mitten in der Stadt liegende TGV-Bahnhof und der überaus dynamische Flughafen mit fast acht Millionen Passagieren im Jahr 2016.

Wie hebt Mulhouse sich im MICE-Segment von der Konkurrenz ab?

Das Angebot für Geschäftstouristen in Mulhouse versteht sich im Vergleich zu benachbarten Zielen vor allem als komplementäres. Der größte Vorteil ist entschieden der X-Faktor der Stadt, das Unbekannte und Außergewöhnliche – insbesondere durch die zahlreichen Museen. Aber nicht nur das: Auch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, insbesondere für die Unterkunft, ist ein echter Pluspunkt. Was die Infrastrukturen betrifft, so können wir auf exzellente Partner (wie zum Beispiel den Zoologischen und Botanischen Garten) zurückgreifen, die sehr angenehme Arbeits- oder Seminarräume zur Verfügung zu stellen. Die Qualität unseres Raumangebots ist auch die Basis für originelle und außergewöhnliche Angebote wie Gala-Dinner inmitten von historischen Automobilen des Typs Bugatti Royale im Automobilmuseum.

Wie fällt ihre Bilanz für das Jahr 2016 in Hinblick auf in Mulhouse ausgerichtete Veranstaltungen aus und wie ist Ihre Zukunftsprognose?

Im Bereich Geschäftstourismus kam 2016 aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds für die Unternehmen nicht so richtig in Schwung. Dennoch konnten wir einige schöne Veranstaltungen nach Mulhouse holen, darunter den Kongress des Collège de Réanimation des hôpitaux Extra-Universitaires de France (CREUF) mit  1.200 Teilnehmern, die wir am Bahnhof in Empfang genommen und während ihres gesamten Aufenthalts in der Stadt begleitet haben.  Nach dieser positiven Erfahrung hat sich das Fremdenverkehrsamt vor allem auf Incoming-Angebote konzentriert; dies ist eine wichtige Entwicklungsachse für die Zukunft. Schließlich planen wir mit der Organisation des Welt-Bonsai-Kongresses mit 700 Teilnehmern im Jahr 2018 bereits jetzt weit in die Zukunft. Diese Veranstaltung öffnet uns den Weg für intensivere Werbung für unsere Stadt in Japan und ist eine riesige Chance, die Attraktivität von Mulhouse zu steigern.